Private Unfallversicherung: Gute BU-Alternative?
- Individuelle Tipps von Experten
- Fachwissen zur privaten Unfallversicherung
- Die wichtigsten Fragen auf einen Blick

Eine private Unfallversicherung bietet Ihnen wichtige finanzielle Hilfe, wenn Sie nach einem Unfall nicht wieder vollständig genesen. Neben einer einmaligen Auszahlung können Sie dabei auch eine monatliche Unfallrente vereinbaren. Da die Versicherung jedoch nur dann zahlt, wenn Sie verunfallen, ist der Versicherungsumfang im Vergleich zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) begrenzt.
Das Wichtigste in Kürze
Leistungsanspruch nur für Arbeit- und Wegeunfälle
Einen Anspruch auf die Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung haben Sie nur dann, wenn Sie auf der Arbeit oder auf dem direkten Hin- beziehungsweise Rückweg einen Unfall haben.
Unfälle in der Freizeit sind mit privater Unfallversicherung abgesichert
Die meisten Unfälle geschehen jedoch im Haushalt und in der Freizeit. Mit einer privaten Unfallversicherung sind Sie auch dann abgesichert.
Sie erhalten eine Einmalzahlung
Im Versicherungsfall erhalten Sie eine Einmalzahlung, deren Höhe von der Versicherungssumme, den Unfallschäden und der vereinbarten Progression abhängt.
Weitere Leistungen möglich
Sie können zudem weitere Leistungen wie eine Todesfallleistung vereinbaren.
Die UV ist keine gute Alternative zur BU
Als Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung eignet sich die private Unfallversicherung eher nicht. Denn nur jede zehnte Berufsunfähigkeit geht auf einen Unfall zurück.
Leistungsanspruch nur für Arbeit- und Wegeunfälle
Einen Anspruch auf die Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung haben Sie nur dann, wenn Sie auf der Arbeit oder auf dem direkten Hin- beziehungsweise Rückweg einen Unfall haben.
Unfälle in der Freizeit sind mit privater Unfallversicherung abgesichert
Die meisten Unfälle geschehen jedoch im Haushalt und in der Freizeit. Mit einer privaten Unfallversicherung sind Sie auch dann abgesichert.
Sie erhalten eine Einmalzahlung
Im Versicherungsfall erhalten Sie eine Einmalzahlung, deren Höhe von der Versicherungssumme, den Unfallschäden und der vereinbarten Progression abhängt.
Weitere Leistungen möglich
Sie können zudem weitere Leistungen wie eine Todesfallleistung vereinbaren.
Die UV ist keine gute Alternative zur BU
Als Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung eignet sich die private Unfallversicherung eher nicht. Denn nur jede zehnte Berufsunfähigkeit geht auf einen Unfall zurück.
Was ist eine private Unfallversicherung?
Ob beim Hausputz, Freizeitsport oder Spaziergang – Unfälle können überall und jederzeit passieren. Viele Menschen gehen davon aus, sich dann auf die gesetzliche Unfallversicherung verlassen zu können. Doch diese sichert Sie nur ab, wenn Sie auf der Arbeit oder auf dem Weg dorthin beziehungsweise nach Hause verunglücken. In allen anderen Fällen sind Sie nicht versichert. Um diese Lücke zu schließen, brauchen Sie eine private Unfallversicherung. Mit ihr sind Sie jederzeit geschützt, wenn Sie von einem Unfall dauerhafte gesundheitliche Probleme davontragen.
Der Begriff Unfall ist dabei klar definiert. Er liegt vor, wenn Sie durch ein plötzlich von außen auf Ihren Körper wirkendes Ereignis unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erleiden.
Leistungen der privaten Unfallversicherung
Mit der privaten Unfallversicherung können Sie verschiedene Leistungen vereinbaren. Am wichtigsten ist die sogenannte Invaliditätsleistung. Durch sie erhalten Sie einmalig einen Versicherungsbetrag ausgezahlt, wenn Ihre Gesundheit unfallbedingt dauerhaft beeinträchtigt ist. „Dauerhaft“ bedeutet bei den meisten Versicherern ein Zeitraum von mindestens drei Jahren. Wie viel Ihnen von der vereinbarten Versicherungssumme zusteht, hängt unter anderem vom Grad der durch den Unfall verursachten Invalidität ab.

Beispiel:
Ihre Versicherungssumme liegt bei 150.000 Euro. Seit einem Unfall können Sie auf einem Auge nichts mehr sehen. Die sogenannte Gliedertaxe des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) besagt in diesem Fall, dass Ihr Invaliditätsgrad 50 Prozent beträgt. Sie bekommen daher 75.000 Euro ausgezahlt.
Haben Sie eine Progression vereinbart, erhöht sich die Auszahlung. Hier sehen die Versicherer jedoch unterschiedliche Staffelungen vor, sodass Sie die jeweiligen Tarifkonditionen genau miteinander vergleichen sollten – am besten mit der Unterstützung eines Experten.
Neben der Einmalzahlung können Sie sich für weitere Leistungen der privaten Unfallversicherung entscheiden:
Für wen ist eine private Unfallversicherung sinnvoll?
Der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zufolge kommt eine private Unfallversicherung „für jeden in Betracht, der sich gegen das Risiko eines Unfalles und die dadurch entstehenden Belastungen finanziell absichern will.“ Denn tragen Unfallopfer dauerhafte gesundheitliche Probleme davon, können diese den Alltag unterschiedlich stark beeinflussen.
Einige sind durch die Unfallfolgen derart eingeschränkt, dass sie nicht mehr arbeiten können. Andere müssen ihre Wohnung behindertengerecht umbauen. Mit dem Geld der Unfallversicherung können nicht nur Lohnausfälle und Umbaukosten abgefedert werden. Damit lässt sich beispielsweise auch eine Haushaltshilfe oder eine zusätzliche Therapie finanzieren.
Was kostet eine private Unfallversicherung?
Die Kosten der privaten Unfallversicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab:
Beruf
Freizeitaktivitäten
Alter bei Vertragsabschluss
Höhe der Versicherungssumme
Höhe der Progression
Weitere Leistungen
Laufzeit des Vertrags
Anzahl der Versicherten
Zahlweise.
Entsprechend schwierig ist es, die Versicherungskosten pauschal zu beziffern. Laut einem Test des Magazins Focus-Money (10/2017) zahlen Interessierte für einen hervorragenden Tarif je nach Berufsgruppe zwischen 102 Euro und 216 Euro im Jahr.
Private Unfallversicherungen im Test
Sie können sich an unterschiedlichen Tests orientieren, um die für Sie beste Unfallversicherung zu finden. Focus-Money ließ für einen Vergleich 44 Versicherer von der Ratingagentur Franke und Bornberg prüfen. Dabei wurden nur Tarife berücksichtigt, die einen Top-Schutz bieten. Bei ihnen ist der Unfallbegriff beispielsweise auf Infektionen ausgeweitet. Bei allen Angeboten haben die beiden Modellkunden (27-jähriger Bankkaufmann beziehungsweise Maler) eine Versicherungssumme von 100.000 Euro und eine 500-prozentige Progression vereinbart.

InterRisk zählt auch im Test der Stiftung Warentest zu den besten Unfallversicherungen. Die Verbraucherorganisation wählte dabei keine einheitliche Versicherungssumme, sondern gab vor, welche Leistung Kunden bei einem Invaliditätsgrad von 25, 50 und 100 Prozent erhalten sollen. Daher unterscheiden sich sowohl die Versicherungssummen als auch die Höhe der Progression (P) zwischen den Anbietern.
InterRisk zählt auch im Test der Stiftung Warentest zu den besten Unfallversicherungen. Die Verbraucherorganisation wählte dabei keine einheitliche Versicherungssumme, sondern gab vor, welche Leistung Kunden bei einem Invaliditätsgrad von 25, 50 und 100 Prozent erhalten sollen. Daher unterscheiden sich sowohl die Versicherungssummen als auch die Höhe der Progression (P) zwischen den Anbietern.
Insgesamt 124 Tarife hat Stiftung Warentest überprüft, drei von ihnen sind sehr gut.
Anbieter | Versicherungssumme | Jahresbeitrag |
---|---|---|
InterRisk „XXL Maxi Taxe P 500“ | 100.000 Euro | 266 bis 479 Euro |
Swiss Life „Primus Plus P 350“ | 143.000 Euro | 243 bis 350 Euro |
SHB „Komfort P 500“ | 100.000 Euro | 243 bis 350 Euro |
(Quelle: Finanztest 10/2015)
Anbieter: InterRisk „XXL Maxi Taxe P 500“ |
Versicherungssumme: 100.000 Euro |
Jahresbeitrag: 266 bis 479 Euro |
Anbieter: Swiss Life „Primus Plus P 350“ |
Versicherungssumme: 143.000 Euro |
Jahresbeitrag: 243 bis 350 Euro |
Anbieter: SHB „Komfort P 500“ |
Versicherungssumme: 100.000 Euro |
Jahresbeitrag: 192 bis 278 Euro |
Private Unfallversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung?
Eine private Unfallversicherung sichert Sie zwar umfangreich ab – allerdings nur bei einem Unfall. Sinnvoller ist daher der Schutz einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Denn mit ihr sind Sie auch dann abgesichert, wenn Sie eine Krankheit derart einschränkt, dass Sie nicht mehr wie gewohnt arbeiten können. Nervenkrankheiten, Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates sowie Krebs zählen zu den häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit und sind für zwei Drittel aller Fälle verantwortlich. Unfälle stehen dagegen nur hinter jedem zehnten Fall.
Wenn Sie keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen können, sollten Sie zunächst andere Alternativen wie eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung oder Dread-Disease-Versicherung in Erwägung ziehen. Ist Ihnen jedoch die Absicherung bei Unfällen besonders wichtig, führt kein Weg an einer privaten Unfallversicherung vorbei. Im folgenden Sehen Sie die Vorteile und Nachteile im Überblick:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Preiswerter als eine Berufsunfähigkeitsversicherung | Leistet lediglich bei einem Unfall mit bleibenden Schäden |
Schließt die Versicherungslücke der gesetzlichen Unfallversicherung | Geld aus der Einmalzahlung reicht nur für einen bestimmten Zeitraum |
Mit Einmalzahlung können finanzielle Engpässe ausgeglichen werden | Zusatzleistungen wie Unfallrente machen Absicherung oft teuer |
Vorteile |
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Preiswerter als eine Berufsunfähigkeitsversicherung |
Schließt die Versicherungslücke der gesetzlichen Unfallversicherung |
Mit Einmalzahlung können finanzielle Engpässe ausgeglichen werden |
Nachteile |
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Leistet lediglich bei einem Unfall mit bleibenden Schäden |
Geld aus der Einmalzahlung reicht nur für einen bestimmten Zeitraum |
Zusatzleistungen wie Unfallrente machen Absicherung oft teuer |
Wichtige Klauseln
Beim Abschluss einer Unfallversicherung sollten Sie einige Dinge beachten, um mit der Absicherung langfristig zufrieden zu sein:

Laut Stiftung Warentest sollten Sie „im Fall einer 100-prozentigen Invalidität mindestens das Sechsfache Ihres Jahresbruttoeinkommens erhalten.“
Viele Anbieter orientieren sich zwar an der Gliedertaxe des GDV. Dennoch gibt es teils erhebliche Unterschiede, wie die Versicherer den Verlust beziehungsweise die Einschränkung eines bestimmten Körperteils bewerten. Achten Sie entsprechend darauf, welche Invaliditätsgrade der von Ihnen favorisierte Tarif vorsieht.
Wählen Sie eine Unfallversicherung, die den Unfallbegriff weit fasst. So sollten beispielsweise auch Verletzungen durch eigene Bewegung, erhöhte Kraftanstrengung, Infektionen und durch Bewusstseinsstörungen wie einen Schlaganfall oder Herzinfarkt versichert sein.
Stoßen Sie auf ein Angebot mit Beitragsrückgewähr bedeutet dies, dass Ihnen am Ende der Vertragslauf Beiträge zurückgezahlt werden, wenn Sie die Leistungen der Versicherung nicht in Anspruch genommen haben. Auch wenn dies sinnvoll klingt, sollten Sie darauf verzichten. Denn diese Option verteuert die private Unfallversicherung erheblich.
Individuell beraten lassen
Wollen Sie sich gegen schwere Unfallfolgen finanziell absichern, dann empfiehlt sich eine private Unfallversicherung. Zunächst sollten Sie jedoch prüfen, ob eine Berufsunfähigkeitsversicherung besser zu Ihnen passt. Damit sind Sie nicht nur abgesichert, wenn Sie durch einen Unfall berufsunfähig werden, sondern auch durch eine Erkrankung. Zudem zahlt die Versicherung eine monatliche Rente, mit der Sie finanzielle Lücken langfristig schließen können. Vermeiden Sie mit einem Fachexperten unnötige Fallstricke.
Wir hoffen Sie konnten bei uns alle relevanten Informationen finden. Für Verbesserungsvorschläge und Anregungen kontaktieren Sie uns bitte gerne!
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